Bürgerhaus Landshut macht Schule

 

Das Bürgerhaus Landshut macht jetzt Schule: Bald wird es auch eines in Nordrhein-Westfalen geben. „Wir freuen uns, dass wir jetzt zuhause etwas vorzeigen können. Die haben uns alle für Traumtänzer gehalten, als wir von unserer Vision eines Bürgerhauses erzählt haben. Aber jetzt haben wir es selbst gesehen und gehört, wie die Landshuter das gemacht haben. Und wir haben Material und ganz viele Erfahrungswerte erhalten, die wir bei uns vorzeigen können.“ Das Fazit der Delegation aus Wesseling (Nordrhein-Westfalen) war rundherum positiv. Vom Bürgerhaus Landshut hatte man aus der Presse erfahren und sich dann beim Bundesverband Deutscher Stiftungen und auf der Homepage der Bürgerstiftung Landshut weiter informiert. Da wurde schnell klar, dass nach diesem Vorbild auch in der 35.000-Einwohner-Stadt Wesseling, auf der Achse Köln-Bonn direkt am Rhein gelegen, etwas gemacht werden sollte.

Mit einer vierköpfigen Delegation kamen die Wesselinger nun nach Landshut, um das „Original“ vor Ort zu besichtigen und sich von den Landshuter Machern über das Making-of des Bürgerhauses informieren zu lassen. Die beiden Vorsitzenden der Bürgerstiftung Wesseling, Thomas Liertz und Bernd Wagner, sowie Stiftungsrat Stephan Rodtmann reisten zusammen mit dem Bürgermeister von Wesseling, Hans-Peter Haupt (CDU) für zwei Tage in die niederbayerische Regierungshauptstadt. Im Bürgerhaus wurden sie von Anke Humpeneder-Graf und ihren Bürgerstiftungs-Kollegen über das Fundraising, den Bau und den Betrieb des Hauses informiert. Es sei das Landshuter Betriebskonzept gewesen, welches sie im Vorfeld von der Sinnhaftigkeit eines solchen Bürgerhauses überzeugt habe. In Wesseling stelle sich die Situation etwas anders dar, dort gebe es im Brennpunktviertel ein ehemaliges Bahnhofsgebäude, das zum Bürgerhaus umgebaut werden könne.

Auch Oberbürgermeister Hans Rampf gab seine Erfahrungen als Stadtoberhaupt mit dem Bürgerhaus gerne an seinen Kollegen aus dem Rheinland weiter. Ein soziales Projekt wie das Bürgerhaus erspare der Stadt enorm viele Folgekosten. Dass alles privat aus Spendenmitteln finanziert und von Ehrenamtlichen auf die Beine gestellt wurde, nannte er „einmalig und bisher ohne Vorbild“, verschwieg aber auch die viele Arbeit nicht, die für die Initiatoren zu bewältigen war. Tief beeindruckt nahmen die Wesselinger die Anregungen, Erfahrungswerte und auch eine Bildschirmpräsentation für die eigenen Stiftungs- bzw. Stadtratsmitglieder mit nach Hause - und zugleich die Zuversicht, dass die Vision machbar ist.

Zum Bild:

Der Wesselinger Bürgermeister Hans-Peter Haupt (li) wollte vom Landshuter Oberbürgermeister Hans Rampf (2.v.re.) wissen, welche Auswirkungen das Bürgerhaus auf die Stadt hat. Die Landshuter Macher des Bürgerhauses, Anke Humpeneder-Graf (ganz re.), Friederike Appold (3.v.li.), Susanne Fischer (3.v.re.) und Julia Witzke (2.v.li.) informierten die drei Wesselinger Stiftungsvertreter (Mitte) über Fundraising, Bau und Betrieb des Bürgerhauses.