Zum Bild: Aziz Bouabe (2.v.li.) bei der Überreichung der Zertifikate für die erfolgreiche Teilnahme an (von links)  Tareq al Shallah, Mohammed Mohsen und Helal Ozoun.

 

Interkulturelle Kompetenz für Profis geht in die zweite Runde

Die Pilotphase wurde erfolgreich durchlaufen: 15 Teilnehmer haben an dem dreitägigen Seminar „interkulturelle Begegnung“ der Bürgerstiftung Landshut teilgenommen, darunter Mitarbeiter der Stabsstelle für Flüchtlinge, der Regierung von Niederbayern und des Schulverwaltungsamtes. Das Besondere an dem Projekt: Die Hälfte der Teilnehmer waren Flüchtlinge, denn ein Ziel des Projektes ist der interkulturelle Austausch.

Bei dem dreitägigen Seminar wurden zunächst die Beschäftigten der Verwaltung und die Flüchtlinge in getrennten Trainingseinheiten geschult. Am letzten Tag trafen beide Gruppen aufeinander. Dadurch konnten kulturelle Differenzen, aber auch Gemeinsamkeiten, unmittelbar angesprochen und gemeinsam erlebt werden. Damit soll die Bildung von Stereotypen und Allgemeinplätzen vermieden werden.

Die Pilotphase, die, wie auch die gesamte Projektentwicklung, dank der großzügigen Unterstützung von Elisabeth Saubert-Orban stattfinden konnte, war ausgesprochen erfolgreich. Anke Humpeneder-Graf, die Vorsitzende der Bürgerstiftung Landshut, erläutert: „Wir haben in der Pilotphase bewusst auf Multiplikatoren gesetzt, sowohl in der Verwaltung als auch bei den Flüchtlingen.“ Sowohl einzelne Verwaltungsmitarbeiter als auch ganze Einrichtungen hätten mittlerweile Interesse an der Schulung signalisiert, sodass weitere Trainings wieder im Bürgerhaus Landshut, aber alternativ auch gleich in den Räumen der jeweiligen Behörde stattfinden könnten.

Aziz Bouabe, der das Projekt mit der Bürgerstiftung entwickelt hat und die dreitägigen Kurse als vereidigter Dolmetscher zweisprachig durchführt, ist ein ausgewiesener Kenner der interkulturellen Feinheiten. Auch Richter und Staatsanwälte hat er für den Rechtskundeunterricht der bayerischen Justiz bereits interkulturell sensibilisiert.

Die Behörden werden die für ihre Mitarbeiterschulung anfallenden Kosten, anders als in der Pilotphase, im weiteren Projektverlauf selber tragen müssen. „Was die Kosten für die Flüchtlinge betrifft, so springt in den nächsten ein, zwei Kursen noch einmal unsere Sponsorin ein“, so Humpeneder-Graf. „Für die weiteren Kurse versuchen wir, die Teilnahmegebühren für die Flüchtlinge durch Spenden zu decken.“ Anmeldungen und Terminvereinbarungen bei Herrn Fischer im Bürgerhaus unter 0871/97472134 oder unter info@buergerhaus-landshut.de. Die Spendenkonten unter www.buergerstiftung-landshut.de oder unter www.gut-fuer-die-region-landshut.de